Keyfacts:
- Wusstest du, dass Schlafprobleme während des Traumschlafs (REM) das Gedächtnis, insbesondere das älterer Menschen, beeinträchtigen können und offenbar das Risiko für Alzheimer erhöhen?
- Bei Frauen wurden mehr Atemaussetzer im Traumschlaf beobachtet als bei Männern. Das könnte ihr ohnehin erhöhtes Risiko für Alzheimer möglicherweise noch weiter intensivieren. Die folgende Studie verdeutlicht, wie wichtig es ist, Schlafprobleme individuell zu bewerten, um dem Abbau der geistigen Fähigkeiten entgegenzuwirken.
Die Rolle des verbalen Gedächtnisses bei Alzheimer
Das verbale Gedächtnis bezeichnet die kognitive Fähigkeit, Informationen, die durch das gesprochene Worte oder geschriebenen Text präsentiert werden, zu behalten und abzurufen. Insbesondere dieses verbale Gedächtnis ist anfällig für Alzheimer.
Die Studie, die online im Journal Alzheimer’s Research & Therapy veröffentlicht wurde, entdeckte eine spezifische Korrelation zwischen der Schwere der Schlafapnoe – wenn die Atmung während des Schlafes pausiert – und verminderter kognitiver Leistung.
Vermehrtes Auftreten der Atemaussetzer während des REM-Schlafs im Vergleich zu Nicht-REM-Stadien wurden mit einer schlechteren Gedächtnisleistung in Verbindung gebracht.
Laut Mit-Autor Bryce Mander, Associate Professor für Psychiatrie und Humanverhalten an der UC Irvine, hat die Studie spezifische Merkmale der Schlafapnoe identifiziert, die mit dem Gedächtnis verbunden sind, was wichtig ist, weil klinisch gesehen Ereignisse während des REM-Schlafs oft übersehen oder marginalisiert würden.
Schlafapnoe wird häufig unterschätzt, weil die einzelnen Schlafphasen nur gemeinsam betrachtet werden
Die meiste Schlafzeit bestehe aus Nicht-REM-Phasen, daher könnte dies die Schwere der Apnoe im Gesamtdurchschnitt des Schlafs viel niedriger aussehen lassen, als das, was typischerweise während des REM-Schlafs beobachtet werde, so Mander weiter.
Seiner Meinung nach entstünde so ein Risiko, dass die Schlafapnoe als Ursache übersehen würde, weil sie in der Gesamtschau nach den Bewertungsstandards in ihrer Intensität normal wirke.
Das bedeutet laut Mander, dass die Schwere der Schlafapnoe möglicherweise häufig unterschätzt und dann unbehandelt bliebe.
Frauen leiden viel häufiger unter Atemaussetzern im REM Schlaf.
Mit-Autorin Ruth Benca, Professorin und Leiterin der Abteilung für Psychiatrie und Verhaltensmedizin an der Wake Forest University School of Medicine, ergänzte, dass die Forscher festgestellt hätten, dass Frauen häufiger Atemaussetzer im REM-Schlaf haben als Männer. Dieser Umstand könnte potenziell zu ihrem höheren Risiko für Alzheimer beitragen könnte.
Die Studie genannte umfasste 81 Männer und Frauen mittleren und höheren Alters vom Wisconsin Alzheimer’s Disease Research Center mit erhöhten Risikofaktoren, wovon 62 Prozent weiblich waren. Die Teilnehmer unterzogen sich einer Polysomnographie – einem umfassenden Test, der Gehirnwellen, Augenbewegungen, Muskelaktivität, Blutsauerstoffgehalt, Herzfrequenz und Atmung während des Schlafs aufzeichnet – sowie verbalen Gedächtnisprüfungen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Apnoe-Ereignisse während des REM-Schlafs ein entscheidender Faktor für den Rückgang des verbalen Gedächtnisses sind, insbesondere bei Personen mit einer genetischen Veranlagung für Alzheimer und solchen mit einer familiären Vorgeschichte der Krankheit.
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